Mit systematischem, strukturiertem Change Management lässt sich viel erreichen. Dies berichteten die acht Experten beim ibo-Trendforum am 3. November 2015 in Frankfurt/Offenbach. Sie gaben Einblicke „hinter die Kulissen“, wie sie in ihrer Praxis die Potentiale eines guten Anforderungsmanagements nutzen.
Die Teilnehmer nutzten die Chance, zahlreiche Fragen an die Referenten zu richten und zeigten sich sehr zufrieden mit den Vorträgen und dem Erfahrungsaustausch.
Bereits im Vorfeld beantworteten die Experten fünf wesentliche Fragen zum Anforderungsmanagement. Die Antworten lesen Sie in fünf schon veröffentlichten Blogartikeln.
Hier ein Überblick zu den Vorträgen.
Den Eröffnungsvortrag hielten Eleonora Weistroffer und Axel-Bruno Naumann, ibo Beratung und Training GmbH: „Change Requests und Change Management: Vorsicht vor den Gemeinsamkeiten“
Sie erläuterten zunächst die drei Bedeutungen von Change Management: Strategisches CM, IT-Change-Management, Organisationales CM. Neben Beispielen für die drei Ausprägungen gaben sie Tipps und Best Practices, um das Zusammenspiel von Strategie, IT und Kultur zu gewährleisten.
Mario Steidl (Leiter IT, ERF Medien e.V.): „200 IT-Systeme und zahllose Anforderungen täglich jonglieren: Spannungsfelder im Anforderungsmanagement erfolgreich lösen“
Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens zu „ERF 3.0“ habe u.a. große Einflüsse auf die IT. Herr Steidl zeigte, wie Projekte und tägliche Arbeitsweise im Anforderungsmanagement erfolgreich verknüpft werden.
Von den Anforderungen über die Planung bis zur Umsetzung gelinge es, neben dem laufenden Geschäft den strategischen Change zu bewältigen. In seinem Vortrag erläuterte er, welche Faktoren zum Gelingen beitragen.
„Mensch vor Methode – Rezept für ein erfolgreiches Change Management“ stellte Susanne Ansorge vor (IT Business Services, ING-DiBa AG)
Exemplarisch an einem internationalen Projekt gab Frau Ansorge ihr Rezept preis, um zum Erfolg zu kommen. Eine gute Methodik helfe nur dann, wenn der wichtigste Erfolgsfaktor berücksichtigt werde: der Mensch. Engagierte, motivierte, zielorientierte und informierte Projektmitarbeiter machen den Unterschied.
Susanne Ansorge erläuterte, wie sie als Business-Analystin die Kommunikation plant und durchführt. Sie beschrieb die „Stakeholderanalyse in die menschliche Tiefe“ und das Vorgehen im agilen Team.
Sebastian Mayer (Business-Analyse und Projektportfoliomanagement, enercity, Stadtwerke Hannover AG): „Change Requests & Co: kleine und größere Änderungen perfekt managen“
Change Requests als Änderungswünsche seien normal, so Sebastian Mayer. Er zeigte, an welchen Stellen sie aufkommen und aus welchen Gründen. Statt Lösungen dagegen zu suchen sei es besser, ein gutes Change Request Management zu betreiben. Denn Change Requests haben auch positive Eigenschaften.
Herr Mayer zeigte den Best-Practice-Prozess im Hause und die Erfolgsfaktoren für gutes Change Request Management.
Anita Plaicher und Andreas Menge (Senior Business Analysten, Genossenschaftsverband e.V.): „Evolution des Anforderungsmanagements: von chaotischen Requirements zur Best-Practice-Toolbox“
Die Erneuerung eines Kernsystems als strategischer Change beeinflusst sowohl das IT-Change-Management als auch das Organisationale CM.
Die Referenten erläuterten, wie sie das unternehmensweite Projekt mit internen und externen Stakeholdern meistern. Über 200 Workshops erfordern ein strukturiertes Vorgehen. Frau Plaicher und Herr Menge zeigten, wie sie insbesondere die Anforderungsdokumentation weiter entwickelten. Damit wappnen sie sich, um Verfolgbarkeit und Traceability der Requirements sicher zu stellen.
Stefan Kennerknecht (Mitglied der Geschäftsleitung, Fonds Finanz Maklerservice GmbH): „Agiles Anforderungsmanagement in einem dynamischen Marktumfeld: Best Practices am Beispiel des größten Maklerpools in Deutschland“
In nur 10 Jahren vom Start-up zum Marktführer: ein großer Erfolg. Allerdings, so Stefan Kennerknecht, sei dies u.a. mit der Herausforderung verbunden, dass die Anforderungen die vorhandenen Ressourcen übersteigen.
Er zeigte, wie agile Werte und agiles Vorgehen erfolgreich eingesetzt werden, um sich auf die wichtigsten Anforderungen zu konzentrieren. Die Zuhörer profitierten von seinen Best Practices, um Agilität ins Unternehmen zu tragen.
Alle Referenten stellten sich beim abschließenden Top-Podium den Fragen und diskutierten mit den Teilnehmern rund um Anforderungsmanagement und Change Management.
Viele Teilnehmer merkten sich die Termine der nächsten ibo-Trendforen vor, mit einem abwechslungsreichen Setting aus Praxisberichten, Diskussionen und Networking.
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