Der Impediment Backlog
In den ersten beiden Teilen unserer Reihe „Agile Tools“ haben wir uns mit der Retrospektive beschäftigt. Dadurch wollen wir eine kontinuierliche Verbesserung unserer Projektabläufe schaffen.
Doch nicht immer können Probleme und Ursachen kurzfristig beseitigt werden. Gerade dann wird es wichtig, dass wir eine Möglichkeit schaffen, diese zu speichern und für die weitere Bearbeitung vorzubereiten.
Solche Probleme, oder Hemmnisse, werden Impediments genannt. Diese behindern uns, effiziente Sprints und Inkremente durchzuführen.
Beispiele für solche Impediments können sein:
– User Stories nicht kleinteilig genug (Sprints können nur schwer eingehalten werden)
– falsche Durchführung von Techniken und Methoden
– schlechte Stimmung im Team
– kein einheitliches Verständnis von Agilität
Identifizieren können wir diese Probleme in unserer Retrospektive: Im ersten Schritt sprechen wir über all das, was uns behindert und formulieren es aus. Sollten wir dabei auf Probleme stoßen, welche nicht direkt oder durch Aussprache behoben werden können, müssen diese als eigene „kleine Projekte“ weiterbearbeitet werden. Dazu übernimmt man Sie in das sogenannte Impediment Backlock. Dieses Board wird vom Scrum Master gepflegt. Er dokumentiert die einzelnen Impediments und priorisiert diese anhand des Einflusses auf das Projekt.
Der Scrum Master entscheidet auch über die Dokumentationsform. Ob in einer Excel Tabelle, mit Hilfe einer Projektmanagement-Software oder über ein Kanban- / Scrum Board, wichtig ist vor allem jederzeitige Transparenz.
Die Teammitglieder sollen die Fortschritte sehen können. Zudem hilft die öffentliche Darstellung, dass man kein Impediment vergisst. Im Idealfall wird im Team dadurch die Motivation geweckt, aktiv an der Lösung dieser Hemmnisse mitzuwirken.
Trotzdem liegt die Verwaltung des Impediment Backlogs im Aufgabenbereich des Scrum Masters. Wann ein Impediment gelöst ist oder nciht mehr verfolgt wird, entscheidet er. Zu beachten ist auch: Nicht jedes Problem das im Laufe eines Reviews auftaucht, ist sofort ein Impediment! Somit ist der Scrum Master bereits gefragt, wenn es um die Definition der einzelnen Problemfälle geht.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte ein Scrum Master bereits im Vorfeld dafür sorgen, dass das Team in einem reibungslosen Umfeld arbeiten kann. Achtet er aktiv während der einzelnen Sprints auf Reibungen, können viele Probleme bereits gelöst werden, bevor sie zu Impediments anwachsen.
Lesen Sie auch die anderen Teile unserer Reihe der Agilen Tools:
Agile Tools – der Weg zum eigenen Werkzeugkasten (Teil I) – Retrospektive
Agile Tools – der Weg zum eigenen Werkzeugkasten (Teil II) – Retrospektive nutzen
Weitere interessante Informationen rund um das Thema Projektmanagement haben wir auf unserer Homepage für Sie zusammengefasst.
Interessanter Beitrag! Und super, dass hier gleich praktische Tools vorgestellt werden. Was ist so das unverzichtbarste Tool in deinen Augen?
Hallo Sebastian, als Anbieter von Zertifizierungen stimmst Du mir sicher zu, dass es das „Eine“ unverzichtbare Tool nicht gibt bzw. ausreichend ist. Ein SCRUM-Master sollte viele Methoden in seinem Werkzeugkasten haben, um die Prozesse zu steuern, das Team zu unterstützen und Hindernisse aus dem Weg räumen zu können. Viele Grüße, das ibo Redaktionsteam