Inspiration bei den Sonnenblumen
Ein wissenschaftlicher Podcast, dem ich folge, befasste sich kürzlich mit dem Phänomen des Heliotropismus: Sonnenblumen folgen, solange sie wachsen, dem Sonnenlauf – morgens sind sie nach Osten ausgerichtet, am Abend dann nach Westen und nachts begeben sie sich wieder in die Ausgangslage zurück.
Wie machen sie das? Der Mechanismus ist im Wachstum begründet. Es lässt sich messen (und auch erklären), dass die Sonnenblume auf der sonnenabgewandten Seite etwas mehr wächst und so den Blütenkelch immer wieder Richtung Sonne schiebt.
Und warum machen die Sonnenblumen das? Sie verschaffen sich damit einen Wachstums-Vorteil. In Experimenten wurde diese Bewegung verhindert und festgestellt, dass dadurch das Wachstum der Sonnenblume stark gehemmt war – die Pflanzen blieben in Größe und Masse deutlich hinter den Blumen der Vergleichsgruppe zurück.
Ausgewachsene Sonnenblumen tun das übrigens nicht mehr, sie bleiben in Richtung Osten stehen. Diese Ausrichtung verschafft wiederum Vorteile bei der Fortpflanzung, die Blumen sind durch diese Orientierung für Bienen attraktiver.
Sich regen bringt Segen
Für mich lag schon während des Hörens der Podcast-Folge der Transfer zur Berufs- und Unternehmenswelt nahe. Auch hier verschaffen Bewegung und die Bereitschaft zur Veränderung Vorteile, nicht nur im Wachstum. Obwohl das natürlich keine bahnbrechend neue Erkenntnis ist, müssen die meisten von uns sich sporadisch wieder neu zur Veränderung motivieren. Im Rahmen der Recherchen für diese Zeilen las ich einen Artikel zur persönlichen Weiterentwicklung. Dort hieß es einleitend „Wenn Du mit Deinem Leben restlos zufrieden bist, wirst Du vermutlich nichts daran ändern wollen.“ Der Satz ist natürlich zutreffend und weist gleichzeitig auf eine zentrale Gefahr hin. Wenn es läuft, wenn wir zufrieden sind, droht die Stagnation, das Verharren im Gegenwärtigen. Lassen Sie uns also, in konstruktiver Haltung, eben nicht einfach nur zufrieden sein mit dem Ist, sondern immer wieder darüber nachdenken, wie wir unsere aktuelle Situation noch weiter optimieren können. Veränderungsbereitschaft ist eine Haltung, Veränderungsfähigkeit ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen
Ein „Sich-Zufrieden-Geben“ hemmt den Fortschritt. Ein „Nicht-Zufrieden-Sein“ darf andererseits nicht in Unmut, Schimpfen und Warten auf Veränderung „von außen“ münden. Statt darauf zu warten, dass Vorgesetzte, die Kollegen, der Markt, Mitbewerber oder Gesetze sich ändern, sollten wir überlegen, was wir selbst bewegen können, im Idealfall sogar im Vorgriff auf äußere Entwicklungen.
Gestern schilderte mir ein Berufseinsteiger im Bekanntenkreis, dass für ihn immer wieder Doppelarbeiten entstehen, weil unterschiedliche Entscheider die Ergebnisse in Frage stellen und sich dabei häufig gegenseitig widersprechen. Das führt zu unnötig hohen Aufwänden und, noch viel schlimmer, zu massiver Frustration. Ich riet ihm zu einer Art Sprint-Meetings – das ist aus verschiedenen Gründen (zumindest kurzfristig) nicht umsetzbar. Er wird jetzt versuchen, transparente und verbindliche Umlaufbeschlüsse per Mail herbeizuführen.
Ob er damit Erfolg haben wird? Ja natürlich! Selbst wenn er nicht das gewünschte Ergebnis erzielen sollte, wird es ihn (und die Gruppe) weiterbringen. Wer in solchen Situationen nichts verändert, kann nichts gewinnen – wer eine praktikable Lösung sucht und angeht, wird weiterkommen. „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“, sagte Alan Kay, amerikanischer Informatiker und Pionier in vielen Disziplinen der Programmierung. „Die Zukunft gestalten“ – ohne Frage ein ambitioniertes Ziel. Andererseits: Sie kennen den Schmetterlingseffekt? Kleinste Einflüsse können ungeahnte Auswirkungen haben. Eine Motivation für alle, die meinen, ihr Einfluss reiche nicht aus, Entscheidendes zu bewirken. Lassen Sie uns in den nächsten Tagen und Wochen wieder neu entdecken, wie viele Chancen in der Veränderung liegen! In der Bewegung steckt die Energie. Die Sonnenblumen finden mit der Orientierung nach Osten die beste Lösung für eine statische Ausrichtung – aber sie wachsen dann nicht mehr.
Ein paar Anregungen
Ich lade Sie herzlich ein, unseren Newsletter im Geiste des Wandels und der Innovation zu studieren. Ist für Sie etwas dabei, dass zu verändern sich lohnt? „Im Großen“ oder „im Kleinen“? Besuchen Sie auch gern unsere Veranstaltungen und Weiterbildungen, für tiefergehende Inspirationen oder schauen Sie sich unsere Software-Lösungen einmal näher an. Es wird sich lohnen.
Dr. Hans-Georg Stambke
Geschäftsführer
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