Für die einen stehen Teams für Chaos, Angst, schwache Führungskräfte und Verschwendung. Für andere stehen flache Hierarchien und teilautonome Teamstrukturen weiterhin hoch im Kurs. Was denn nun?
Feststeht: Team ist nicht gleich Team. Dieser Begriff ist längst zum Buzzword verkommen. Dabei hält sich die Idee von Peter F. Drucker weiterhin hartnäckig. In einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft wie der unseren ist es besser zusammenzuarbeiten und Know how zu teilen als es für sich zu behalten. Streng nach dem Motto 1+1=3. Autoritäre, kantige Hierarchien stören da nur. Andererseits, wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht! Keine Gleichmacherei, kein Durchschnitt mehr. Kein Nivellieren der eigenen herausragenden Leistung.
Egoist sagen da viele. Für Teamexperten und Managementberater wie z.B. Reinhard K. Sprenger ist das jedoch die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Teamstrukturen. Hierarchie und autonome Teams schließen sich nicht aus. Was Toyota seit den sechziger Jahren perfektionierte, haben andere vergebens versucht: autonome Teams, die Probleme schneller lösen als funktionale Spezialisten. Mit dem Wohlfühlambiente gemeinhin verstandener Teamkultur hat das jedoch wenig zu tun. Führungskräfte sind gut beraten, wenn sie ihre Aufgabe trotz Teamstrukturen weiterhin wahrnehmen und ihren Mitarbeitern Planungssicherheit, einen klaren Führungsstil und transparente Unternehmensziele mitgeben. Jeder tut das, was er am besten kann. Klare Kompetenz- und Verantwortungszuteilungen schaffen darüber hinaus Verlässlichkeit und Vertrauen. Auf diese Weise funktionieren z.B. OP-Teams im Krankenhaus und Teams im Flugzeug-Cockpit. Bei Mannschaften im Teamsport läuft es genauso. Eine Basketball-Mannschaft hat einen Spielmacher, Flügel- und Center-Spieler. Sie spielen genau auf der Position, die sie am besten beherrschen. Und alle folgen (hoffentlich) der Anweisung ihres Trainers und dem gemeinsamen Ziel zu gewinnen. Und falls nicht, werden sie ausgewechselt. Wenn das nicht gelebte und gefeierte Hierarchie ist!
Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem empfehle ich den folgenden brandeins-Artikel „Du und das Team“