Nach der Theorie kommt die Anwendung des Erlernten. Nun dürfen Sie auf den Golfplatz oder in den Bereich.
Birdie Book für unbekannte Golfplätze
Wenn man auf einen unbekannten Golfplatz trifft, weiß man nicht, was einen erwartet. Wenn man ein auch nur halbwegs gutes Spiel abliefern möchte, sollte man sich im Vorfeld mit dem Platz und seinen Besonderheiten auseinandersetzen.
Ich bevorzuge es, das sogenannte Birdie Book zu Rate zu ziehen. Hierbei handelt es sich um ein Buch, in dem der gesamte Platz in der Draufsicht, aber auch jede einzelne Bahn des Platzes beschrieben ist. Es führt den Golfer quasi grafisch über den Platz und beantwortet eine Vielzahl an Fragen:
- Wo verläuft der Platz?
- Gibt es Besonderheiten?
- Wie lang ist die jeweilige Bahn?
- Welche Schwierigkeit im Vergleich zu den anderen Bahnen besitzt sie?
- Welche Hindernisse sind zu erwarten?
- …
Natürlich kann man auch blind loslaufen und den Platz beim Spiel entdecken. Das Handycap (HCP) verbietet das aber. Wieso? Jeder Platz hat eine vorgegebene Anzahl an Schlägen, die man verwenden kann, um HCP 0 zu spielen. Bei den meisten Plätzen sind das 72 Schläge. Niemand möchte sich die Schlagzahl und damit ggf. auch noch sein Handycap versauen, indem er ohne Planung losschlägt. Dies führt meist nur dazu, dass man mehr Schläge als üblich benötigt.
Organigramm für unbekannte Bereiche
Analog zum PBE-Projekt ist das Ihr Projektzeitraum. Wenn Sie ihn auch nur ansatzweise einhalten wollen, sollten Sie sich also bereits vorab mit allen Widrigkeiten und Gegebenheiten auseinandersetzen. Und das beginnt eben schon mit dem Birdie Book oder in Ihrem Fall mit dem Organigramm.
Denn auch hier kann man das Folgende erkennen:
- Wie ist die Abteilungsstruktur?
- Welche Leitungsspannen existieren?
- Welche Abhängigkeiten haben die einzelnen Bereiche?
Nur wenn Sie diese Besonderheiten des Hauses oder des Bereiches kennen, sind Sie in der Lage, die größten Hindernisse zu umschiffen und auf die Besonderheiten richtig einzugehen. Meist erkennen Sie im Organigramm bereits erste Optimierungsideen. Vielleicht können Sie auch schon erkennen, dass Prozesse vermutlich nicht in dem Silo des Bereiches abgearbeitet werden, sondern über die Bereichsgrenzen hinausgehen. Das kann dazu führen, dass Sie diesen Bereich ebenfalls in die Betrachtung einbeziehen sollten. Sind Stellen unbesetzt und wenn ja, was passiert mit den jeweiligen Aufgaben? Wie sehen Vertretungsregelungen aus?
… und dann?
Erst wenn die strukturellen Dinge bekannt sind, steige ich tiefer in die Thematik ein und beschäftige mich mit den zugehörigen Stellenbeschreibungen und den Prozessen. Diese werden nach zahlreichen Abstimmungsrunden zum Aufgabenkatalog – der Grundlage für die Personalbemessung.
Kennen Sie auch schon die ersten beiden Episoden von Golf vs. Personalbemessung?