Ausschreibungen für Projektleiter sind sehr häufig nicht auf die spezifischen Anforderungen der Arbeit im Projektmanagement zugeschnitten. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der PM-Vereinigung Projekt Management Austria (pma) in Auftrag gegebene Studie. Fast 500 Anzeigen aus Printmedien und von Online-Karriere-Plattformen werteten Studierende des Bachelorstudiengangs „Projektmanagement und IT“ an der FH des Berufsförderungsinstituts Wien (bfi) aus.
Des Weiteren hatten die Studierenden einen Soll-/Ist-Vergleich der in den Inseraten verlangten Soft Skills zu jenen Sozialkompetenzen angestellt, die im Arbeitsalltag von Projektmanagern tatsächlich eine Rolle spielen. Sie orientierten sich dabei an der international anerkannten IPMA Competence Baseline (ICB) 3.0. In den Stellenangeboten lagen die Soft Skills „Kommunikation“ (200 Nennungen) und „Teamfähigkeit“ (146) mit großem Abstand vor „Kundenorientierung“ (54), „Organisationstalent“ (53) und „Selbstständigkeit“ (48).
Nur etwa jede siebte Anzeige habe eine Beschreibung der für die Stelle erforderlichen Qualifikationen enthalten, kritisierte Michael Bobrich, Leiter des sechsköpfigen Projektteams der Studie. Brigitte Schaden, Vorstandsvorsitzende der pma, sprach von einem erschreckenden Ergebnis, „denn es werden die falschen Kompetenzen gesucht bzw. zu allgemein formuliert. So wird etwa Leadership kein einziges Mal genannt. Das ist aber eine der wichtigsten Kompetenzen für erfolgreiche ProjektmanagerInnen.“ Von Geschäftsführern und Projektmanagern wünschte sich Schaden, dass sie bei Ausschreibungen gegenüber den Mitarbeitern der Personalabteilungen auf konkreteren Formulierungen bestünden.
Quelle: Projekt Magazin. 13.02.2013