Fehler als Chance der Verschwendungsvermeidung begreifen

Nach unnötiger Bewegung und überflüssigem Transport kommen wir in diesem Beitrag schließlich zu den beiden noch verbleibenden Verschwendungsarten:

  • Fehler bzw. Nacharbeit
  • Aufwändige Prozesse

Während wir uns in der deutschen Kultur vielfach schwer tun, Fehler einzugestehen, sind die Japaner diesbzgl. wesentlich offener. Hier werden Fehler vielmehr als Chance begriffen, um daraus zu lernen. „Fehlermachen“ ist erlaubt! In unserer Kultur versuchen wir Fehler oftmals bewusst zu vertuschen. Denn Fehler könnten einem als Schwäche ausgelegt werden.

Hier einige Beispiele für Fehler bzw. Ursachen, aus denen Fehler entstehen können:

  • nicht eindeutige Anforderungen an den Aufgabenträger, die Aufgabe, das Sachmittel oder die Information
  • fehlerhafte Dateneingabe und Auskünfte
  • unklarer Bearbeitungsstand (fehlender Prozessüberblick, Unkenntnis über vor- bzw. nachgelagerte Tätigkeiten)
  • unvollständige oder unklare Angaben
  • mangelnde Qualität
  • unvollständige, nicht eindeutige oder unkorrekte Informationen
  • fehlendes Mitarbeiterwissen

Zweifelsohne, Fehler passieren. Es ist an uns etwas daraus zu machen!

Zuletzt wollen wir uns den aufwändigen Prozessen widmen, sprich den umständlichen oder unnötigen Vorgängen. In der Literatur wird in diesem Zusammenhang häufig auch von Over-Processing gesprochen. Die Erstellung von mehr Output als benötigt, um die Kundenanforderungen zu erfüllen. Auch hier lassen sich viele Beispiele nennen:

  • zu frühes Festlegen auf eine Lösung => viele Iterationen
  • unkontrollierte oder ungeplante Iterationen
  • Arbeiten an einer nicht aktuellen Version
  • Beantworten der falschen Fragen
  • überzogene vertragliche Forderungen (2. Zeichnung, in doppelter Ausführung, …)
  • unklare oder instabile Forderungen
  • Nutzung komplexer Werkzeuge zur Erstellung des Outputs

Wie Sie feststellen, lässt sich auch mithilfe der letzten beiden Verschwendungsarten durchaus Potenzial heben. Ich hoffe, dass Sie mit den Artikeln zu den 7 Verschwendungsarten einige Anregungen zur prozessualen Optimierung in Ihrem Unternehmensumfeld erhalten haben. Hiermit endet die Reihe der 7V. Sie dürfen sich jedoch in einem guten Monat auf weitere Beiträge zum Thema „Lean“ freuen. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute!

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