Geschäftsprozesse sind die Algorithmen eines Unternehmens

Dies war eine der zentralen Botschaften in dem Eröffnungsvortrag von Jakob Freund, Geschäftsführer & Mitgründer der Camunda services GmbH auf der diesjährigen BPM Con am 22. September in Berlin.

Rund 400 Teilnehmer waren dabei, um sich über aktuelle Trends im Bereich Prozessmanagement und Workflow-Technologien zu informieren, natürlich ergaben sich auch zahlreiche Möglichkeiten zum Networking auf der „Hausmesse“ der Camunda, die ibo Geschäftsführer Prof. Dr. Guido Fischermanns moderierte.

Jakob Freund wies darauf hin, dass die Digitalisierung auch als große Chance insbesondere für IT und IT-Fachkräfte gesehen werden sollte. So zeigt sich bei BMW, dass inzwischen „fast so viele IT-Spezialisten wie Maschinenbauer eingestellt werden, Tendenz steigend“. Am Beispiel von Zalando zeigte Jakob Freund abschließend ein erfolgreiches Digitalisierungsprojekt mit den Camunda-Werkzeugen auf.

Michael Schidlauske und Alaeddin Gedik von der DB Cargo berichteten über ein erfolgreiches Projekt zur  Optimierung des europäischen Einzelwagenverkehrs im Kontext der digitalen Transformation und erläuterten, wie hierbei die Camunda-Lösungen zum Einsatz kamen.

„Neue Zeiten verlangen nach neuen Paradigmen“ – dies war das Credo von Bernd Rücker, Mitgründer der Camunda. Er stellte die (künftige) Bedeutung von sog. Microservices im Kontext von end-to-end-Prozessbetrachtungen in den Fokus seines Vortrags.

Daniel Meyer von der Camunda stellte „die Workflow Engine für eine neue Zeit“ vor. Es handelt sich dabei um ein quelloffenes Big-Data-System, dass die Orchestrierung von Microservices-Flows visuell mit BPMN ermöglicht.

Prof. Dr. Guido Fischermanns eröffnete anschließend die Vorstellung der ausstellenden Partner.

Die sog. „Decision Modeling Notation“ (kurz DMN) ist eine Ergänzung der BPMN und immer dann sinnvoll einzusetzen, wenn es um Entscheidungsprozesse geht, die per Workflow in die Ausführung überführt werden sollen. Zu diesem Themenkomplex präsentierten Torben Rasche und Stefan Becke von Kühne + Nagel einen Praxisfall, bei dem für die Anwender sog. DMN-Tabellen generiert werden. Diese Tabellen sind von der fachlichen Konfiguration entkoppelt, so dass der Anwender auch keinerlei DMN-Fachkenntnis mitbringen muss, um „seine“ Entscheidungsprozesse mitzugestalten.

Welche Rolle spielt BPM in der Digitalisierung? Unter diesem Motto wurde eine Panel-Diskussion mit den Camunda-Experten und Prof. Fischermanns geführt, bei der die Teilnehmer ihre Fragen und Anmerkungen platzieren konnten.

Felix Müller von der Camunda erläuterte in seinem Vortrag, wie „Camunda Optimize“ – eine neue Big Data-Lösung für fachliche Prozessverantwortliche – dazu beitragen kann, in Camunda BPM-automatisierte Prozesse kontinuierlich überwachen, analysieren und verbessern zu können. Dies wurde auch recht eindrucksvoll an einer Live-Demo gezeigt.

Roxanna Morris und Jakob Freund berichteten über „Cawemo“ – ein neues SaaS-Produkt zur kollaborativen Gestaltung von Prozessmodellen. Es unterstützt BPMN und legt den funktionalen Fokus auf eine extrem einfache Bedienbarkeit.

Abschließend berichteten die Camunda Engineers noch aus den Camunda Labs, wo die Ergebnisse „wildester Ideen“ im Workflow-Umfeld als Prototypen umgesetzt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im Prozessmanagementumfeld gerade einige wegweisende Technologien und Methoden entwickelt bzw. erweitert werden, um gerade für die Fachseite die Arbeit „in den Prozessen“ zu erleichtern und damit auch dort noch höhere Akzeptanz zu schaffen.

Digitalisierung und agile Konzepte werden aber auch die Organisations- und Führungsstrukturen in den Unternehmen -zumindest mittelfristig- wesentlich verändern, so dass dies auch Auswirkungen auf die Gestaltung von Prozessen und damit auf das Prozessmanagement haben wird – dieser Aspekt wurde in einigen Vorträgen zwar angerissen aber kam am Ende doch etwas zu kurz. Hier sollten künftig die Anbieter der BPM-Events versuchen, in ihren Programmen noch stärker zu integrieren, um IT- und Fachbereich näher zusammenzubringen.

Welche Auswirkungen die Einführung agiler Organisationsprinzipien (SCRUM, Holokratie etc.) bei der ibo Beratung und Training GmbH auf u.a. Führung und Management sowie Prozesse des Tagesgeschäfts haben, davon berichten Eleonora Weistroffer und Guido Fischermanns in einem Vortrag auf der Manage Agile in Berlin am 14. November 2017.

Wenn Sie keine Veranstaltungen zum Thema Prozessmanagement verpassen wollen, melden Sie sich ganz einfach für den ibo-Newsletter an. Dort berichten wir regelmäßig über aktuelle Trends und Events!

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert