
Eine positive Wissenskultur schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeiter:innen motiviert sind, ihr Wissen zu teilen, voneinander zu lernen und Innovationen voranzutreiben. Es geht darum, eine Atmosphäre des Vertrauens, der Offenheit und der Zusammenarbeit zu schaffen, in der Wissen als strategischer Wert betrachtet und wertschöpfend genutzt wird.
Welche 5 Merkmale zeichnen eine starke Wissenskultur aus?
- Offenheit und Vertrauen: Mitarbeiter:innen teilen ihr Wissen aktiv und gerne, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Es herrscht Vertrauen in die Integrität und den verantwortungsvollen Umgang mit Wissen.
- Zusammenarbeit und Vernetzung: Jedes Organisationsmitglied wird ermutigt, über Abteilungs- und Hierarchiegrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, um Wissen auszutauschen und gemeinsam Probleme zu lösen. Es werden Plattformen und Tools bereitgestellt, um die Vernetzung und den Wissensaustausch zu erleichtern.
- Lernorientierung: Eine offene und positive Einstellung zu lebenslangem und eigenverantwortlichem Lernen spielt eine zentrale Rolle bei der Etablierung der Wissenskultur. Es wird eine Lernkultur gefördert, in der kontinuierliches Lernen und persönliche Weiterentwicklung aktiv wahrgenommen und reflektiert wird. Fehler werden als Lernchancen betrachtet und es wird Raum für Experimente und Innovation geschaffen.
- Wissensmanagement-Infrastruktur: Es werden Systeme, Prozesse und Technologien implementiert, die den effektiven Zugriff, die Speicherung, Suche und Verbreitung von Wissen unterstützen. Dies kann beispielsweise durch Lernmanagement-Systeme, Wissensdatenbanken, Kollaborationstools und interne Schulungen erfolgen.
- Führung und Unterstützung: Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer positiven Wissenskultur. Sie müssen das Teilen von Wissen vorleben, Wissensinitiativen unterstützen und eine Kultur des lebenslangen Lernens fördern. Dies kann bspw. durch Weiterbildungsmöglichkeiten, Bildungsurlaube, Sabbaticals, Konferenzbesuche, Mentoring-Programme, E-Learning-Plattformen und weitere Anreize für die persönliche Entwicklung geschehen.

Warum ist Lernen in einer Wissenskultur von herausragender Bedeutung?
- Anpassungsfähigkeit: In einer sich schnell wandelnden Welt und einer zunehmend digitalen und globalen Arbeitsumgebung ist die Fähigkeit, neues Wissen zu erwerben und sich an Veränderungen anzupassen, entscheidend. Durch lebenslanges Lernen bleiben Mitarbeiter:innen flexibel und können auf neue Anforderungen besser reagieren.
- Innovationsförderung: Das kontinuierliche Lernen eröffnet neue Perspektiven und ermöglicht kreatives Denken und Handeln. Durch die ständige Weiterbildung können Mitarbeiter:innen ihr Wissen erweitern, neue Fähigkeiten entwickeln und auf neue Lösungsansätze stoßen. Dies fördert die nachhaltige Innovationsfähigkeit von Unternehmen.
- Kompetenzentwicklung: Durch eigenverantwortliches Lernen können Mitarbeiter:innen gezielt ihre Kompetenzen ausbauen und ihre Fachkenntnisse vertiefen. Dies ermöglicht neben einer stärkeren Spezialisierung und Expertise in bestimmten Bereichen einen umfangreicheren Blick auf komplexere Sachverhalte, was wiederum die Vielfalt alternativer Lösungen steigert und zu einer höheren Qualität der Arbeitsergebnisse führt.
- Selbstmotivation und Engagement: Das eigenverantwortliche Lernen gibt Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, ihre eigenen Lernziele zu setzen und ihre Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen. Dies stärkt ihre Motivation, da sie aktiv an ihrem Wissensaufbau und ihrer beruflichen Weiterentwicklung beteiligt sind. Dies schafft ein Umfeld, in dem Wissen aktiv gesucht und geteilt wird.
Wissen + Lernen = Bildung!
Wenn Wissen in die Tat umgesetzt wird, dann lernen wir dazu. Und wenn dieser Lerntransfer erfolgreich stattfindet, wird in diesem Zusammenhang von Selbstwirksamkeit gesprochen, also das Vertrauen und das Zutrauen in sich selbst, aktiv und bewusst entscheiden und handeln zu können. In diesem Zusammenhang drängt sich der Bildungsbegriff immer mehr in den Vordergrund.
Nach Daniel Goeudevert (Vordenker, Publizist, ehemaliger Manager u.a. bei Renault und VW) ist Bildung „ein aktiver, komplexer und nie abgeschlossener Prozess, in dessen glücklichem Verlauf eine selbständige und selbsttätige, problemlösungsfähige und lebenstüchtige Persönlichkeit entstehen kann“. Bildung könne daher nicht auf Wissen reduziert werden; Wissen sei nicht das Ziel der Bildung, aber sehr wohl ein Hilfsmittel. Darüber hinaus setze Bildung Urteilsvermögen, Reflexionsfähigkeit und kritische Distanz gegenüber dem Informationsangebot (Stichwort: Fake News / Deepfakes) voraus.
Fazit
Der Megatrend Wissenskultur zeichnet sich durch eine positive Einstellung zum Wissensaustausch, kontinuierliches Lernen und die Nutzung von Wissen als strategischen Wert aus. Eine starke Wissenskultur wird durch Merkmale wie Offenheit und Vertrauen, Zusammenarbeit und Vernetzung, Lernorientierung, Wissensmanagement-Infrastruktur und Führung und Unterstützung geprägt. In diesem Kontext spielt selbstbestimmtes Lernen eine zentrale Rolle, da es Anpassungsfähigkeit, Innovationsförderung, Kompetenzentwicklung sowie Selbstmotivation und Engagement fördert. Bildung wird als ein aktiver und komplexer Prozess beschrieben, bei dem Wissen als Hilfsmittel dient, aber nicht das eigentliche Ziel ist. Bildung erfordert Urteilsvermögen, Reflexionsfähigkeit und kritische Distanz gegenüber dem Informationsangebot.
Entdecken Sie die Power der Wissenskultur!
Schaffen Sie ein Umfeld, in dem Wissen geteilt, Lernen gefördert und Innovationen vorangetrieben werden. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiter:innen selbstbestimmtes Lernen und unterstützen Sie sie dabei, ihre Kompetenzen auszubauen. Implementieren Sie effektive Wissensmanagement-Infrastrukturen und fördern Sie eine Kultur des lebenslangen Lernens. Führen Sie Ihre Organisation in die Zukunft, indem Sie auf die Super Power der Wissenskultur setzen!

Welche Bedeutung hat die Wissenskultur in Ihrem Unternehmen? Wie fördern Sie das kontinuierliche Lernen bei sich und Ihren Kolleg:innen?
Ich freue mich auf den Austausch!
Christian Konz
Geschäftsführer ibo Akademie
E: christian.konz@ibo.de
T: +49 641 98210-330
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Bilder: AdobeStock_603908460, AdobeStock_278558985
Vielen Dank für den tollen Blogbeitrag. Ich bin gerade auf der Suche zum Thema Wissen in Unternehmen. Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig hier stellenweise gemacht wird, wenn es darum geht, Mitarbeitern den Zugang zu Wissen zu ermöglichen. Während Fitnessstudio-Mitgliedschaften und andere Benefits angeboten werden—ausschließlich wichtig—wird die Bedeutung von Wissensressourcen oft unterschätzt.
Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist eine Material-Datenbank in Stuttgart. Man könnte erwarten, dass Unternehmen dieses Angebot in Scharen nutzen, um ihre internen Prozesse zu optimieren und die Innovationskraft zu stärken. Doch die Realität sieht oft anders aus.
Der Zugang zu umfangreichen Wissensressourcen innerhalb eines Unternehmens stellt nicht nur eine Möglichkeit dar, die Effizienz zu steigern, sondern auch ein entscheidendes Element für die Wettbewerbsfähigkeit und das Image, letztendlich der Unternehmenskultur. Dennoch sehen sich viele Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum geht, effektive Wissensmanagementstrategien zu implementieren.
Wissensweitergabe wird nicht immer gefördert. Oft fehlt eine Kultur, die das Teilen von Wissen belohnt und anerkennt. Mitarbeitende zögern, ihre Expertise preiszugeben, wenn das Unternehmen dies nicht wertschätzt oder strukturell unterstützt. Open Innovation ist fast überall ein Fremdwort.
In der Corporate Identity steht oft: Unser Know How ist besonders. In die Tat umgesetzt müsste das heißen: Schaffe Anreize für Mitarbeitende, ihr Wissen zu sammeln und zu teilen, und feiere Erfolge, um eine offenere Kultur zu unterstützen.
Biete Weiterbildungsprogramme an, die auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Mitarbeiter zugeschnitten sind.
In einer Welt, die sich ständig verändert, ist Wissen eine der wertvollsten Ressourcen eines Unternehmens. Es ist unerlässlich, dass Unternehmen das enorme Potenzial von Wissensmanagement erkennen und nutzen, um langfristig erfolgreich zu sein. Lass uns den Zugang zu Wissen ebenso fördern wie den Zugang zu beliebten Benefits wie Fitnessstudio Mitgliedschaften.
Ich hoffe, dieser (lange) Beitrag inspiriert den ein oder anderen, mehr in Wissensressourcen zu investieren und damit sowohl Mitarbeitende als auch die Organisation als Ganzes zu stärken.